Paradiesisches Fidschi!

Bula Fidschi!

 

Ich bin in der Oarsmans´Bay Lodge in der Yasawas-Inselgruppe in Fidschi und genieße den besten Ausblick, den ich jemals von einem Balkon hatte. Vor mir mündet ein Traumstrand in den magisch-blauen, pazifischen Ozean, der in einer unbeschreiblichen Intensität strahlt. Ich bin geblendet von diesen Farben … und in ihre Schönheit verliebt.

 

Die Südsee … ein paradiesischer Traum, der noch schöner ist als in meinen Vorstellungen.

 

Schon am ersten Tag habe ich mich gefragt, warum ich nur 10 Tage für Fidschi eingeplant habe. Hier gibt es soviel zu entdecken … eine spannende Kultur und eine tropische Natur mit zauberhaften Inseln. Weißer Puderzuckersand, grün bedeckte Hügel und glasklares Meer mit einer knallbunten Fisch- und Korallenwelt … neben dem Great Barrier Reef in Australien die schönsten Unterwassergärten, in denen ich je schwimmen durfte.

 

Es ist atemberaubend schön hier und der wahrscheinlich beste Platz der Welt, um seine Seele baumeln  zu lassen.

 

Ich bin mittlerweile eine Woche in diesem Land und meine Eindrücke sind bereits vielfältig … denn … anders als die meisten, die sich ein Resort zur Entspannung heraussuchen, war meine Neugier mal wieder größer und ich bin auch hier „herumgereist“ J … und es hat sich wirklich gelohnt!

Ich habe viele tolle Menschen kennen gelernt und die Südsee auf eine ganz besondere Art erleben dürfen.

Da das Leben auf der Hauptinsel Vitu Letu sich von dem klassischen Inselleben unterscheidet, wollte ich gerne beides sehen. Außerdem reizte mich die sogenannte Beqa Lagune an der Coral Coast, wo man mit hunderten Haien schwimmen kann. Ich buchte das „Beachhouse“ und fuhr mit dem öffentlichen Bus von Nadi gen Süden.

Ich war die einzige Ausländerin im Bus, die meisten Touristen organisieren ihre Südseereise Monate im Voraus und bekommen einen persönlichen Transfer vom Flughafen. Glücklicherweise entschied ich mich für einen Express-Bus, der wie ich später erfuhr, nicht nur etwas schneller am Ziel war (mit Betonung auf „etwas“), sondern der auch verschließbare Fenster hatte. Auch wenn es hier unglaublich heiß ist, so ist es doch schön, den Luftzug etwas regulieren zu können und nicht das Gefühl haben zu müssen, aus dem Fenster geweht zu werden. Die meisten lokalen Busse sind nämlich fensterlos ;-)

Die Fahrt war amüsant und ich bekam einen ersten Eindruck der Hügel, Wälder, Dörfer und der Küste … und jede Menge Fidschis in bunten Hemden und Blumen im Haar. Hier müssen die Hawaihemden erfunden worden sein ;-)

 

Im Beachhouse merkte ich schnell, dass hier eine ziemlich entspannte, persönliche Atmosphäre herrschte. Das Resort war toll, für meine derzeitigen Verhältnisse richtig luxuriös und die Palmen, der Strand und die Hängematten passten perfekt ins Bild.

Am Abend gab es eine typisch fidschianische Willkommenszeremonie, bei dem alle Neuankömmlinge sich auf dem Boden um den Ältesten setzten und eine aus einer bestimmten Pfefferwurzel gemachte braune Flüssigkeit tranken. Den meisten dreht sich allein beim Anblick des sogenannten Kavas der Magen um, den restlichen beim Geruch oder beim Geschmack. Ich fand es gar nicht so schlimm und freute mich, so einen Einblick in die Kultur zu bekommen.

Die nächsten zwei Tage verbrachte ich mit Lesen, Baden, Musik hören, Träumen, guten Gesprächen, einem ausgedehnten Strandritt, Fidschi-Massage, Schnorcheln und Nachmittagstee. Letzteres ist hier in den meisten Resorts ein kleines Highlight … kein Wunder bei den zumeist britischen Vorfahren.   

 

Was sich so relaxt anhört, war zumindest für ein paar Minuten alles anderes als das. Mit zwei Engländerinnen wurde ich an einem Tag mit dem Boot zum Schnorcheln gefahren. Der erste Spot war voller bunter Fischer und unberührter Korallen … wunderschön … am zweiten Spot sah ich zuerst gar nichts. Ich fragte unseren Bootsführer, warum wir hier stoppten und was es zu sehen gab … er antwortete mit einem Lächeln auf den Lippen nur „Big fish“.

So suchte ich weiter und sah auch einige bunte große Fische, aber im Vergleich zu dem Spot davor, war dies eher enttäuschend. Nun gut … ich schwamm weiter … bis … ich den Adrenalinschock meines Lebens hatte … ein Hai! Er schwamm einige Meter unter mir und ich konnte kaum glauben, was ich sah. Wissentlich, dass die meisten Haie hier nicht gefährlich waren, kämpfte ich mit mir, zum Boot zurück zu schwimmen oder ihn noch weiter zu beobachten. Ich hatte beim Tauchen und Schnorcheln schon viele Haie gesehen, Leopard-Sharks, Reef-Sharks, usw., aber ein so großer, geschätzt über 2 bis 3 Meter langer Hai, war mir noch nicht unter gekommen. Ich entschied mich für die erste Variante und schwamm zum Boot zurück … ziemlich schnell. Wie konnte ich nur denken, dass ich mutig genug wäre, mit Hunderten zu tauchen? Ich bin es definitiv nicht ...

 

Schweren Herzens nahm ich nach drei Tagen vom Beachhouse Abschied … und somit auch von Diana, Rainer und „Mr. Asia“, zwei Deutschen und einem Israeli, mit denen ich dort eine tolle Zeit verbrachte.

 

Nach einer Nacht in Nadi ging es am nächsten Tag weiter auf die Yasawas. Diese Inselgruppe

gehörte zu Fidschis Perlenkette und versprach traumhafte Südseeinseln. Während das Leben auf der Hauptinsel für Fischi-Verhältnisse recht stressig werden kann (bitte nicht mit der deutschen Ausprägung verwechseln), ist das Leben auf der Insel sehr relaxt. Was man zum Leben braucht, baut man im Garten selbst an, fischt es aus dem Wasser oder lässt es auf einem der Passagierschiffe aus der Stadt liefern. Ansonsten verdient man sich etwas Geld mit der Arbeit in einem Resort hinzu, geht in die Kirche, trifft sich am Abend mit seinen Freunden zum Kava trinken und genießt Sonnenuntergänge.

 

Mein erstes Ziel sollte die Insel Waya sein. Ich hatte eine Nacht im Octopus Resort gebucht, einem eleganten Resort, dass meine Backpacker-Ansprüche um weites überstieg. Ich genoss es, einen Tag und eine Nacht verwöhnt zu werden.

Am Abend wurde nach dem Barbeque mitten im Paradies eine riesige Leinwand am Strand aufgebaut und Britney Spears (u.a.) tanzte halbnackt zu ihren neuen Songs. Es war Samstagabend … Partynacht!

Die meisten der ca. 20 Gäste bevorzugten allerdings die Gespräche mit Blick aufs Meer, anstatt wie vom Resortpersonal wahrscheinlich erhofft, die „Thailand-Partys“ zu kopieren.

 

Am nächsten Tag besuchte ich in der Früh ein kleines Dorf. Es bestand zum Großteil aus Wellblechhütten. Einige Häuser waren aus Stein oder Holz und ich sah wie schon auf dem Festland wie einfach die Menschen hier leben. Ein paar Stunden später musste ich das kleine Paradies schon wieder verlassen

 

… um in ein neues zu fahren. Ich wollte in meiner Zeit in Fidschi mindestens einmal bei einer Familie wohnen und entschied mich für „Otto and Fanny´s“ auf der Insel Tawewa. Hier musste ich den gerade noch erlebten Luxus ganz schnell wieder vergessen und mich wieder auf das Einfachste einstellen. Erfreulicherweise waren wir nur vier Gäste bei der Familie, so dass wir viel Platz und Ruhe hatten. Der Strand vor meinem neuen Zuhause gehörte zu den schönsten der Yasawas und mir wurde schnell klar warum. Ich kann es schwer, eigentlich gar nicht beschreiben, schaut Euch die Fotos an J

 

Ganz in der Nähe von meinem neuen Zuhause … genauer gesagt … direkt gegenüber … lag die durch Brooke Shields weltberühmt gewordene „Blaue Lagune“. Ich wurde am nächsten Morgen mit einem kleinen Boot übergesetzt und genoss einen traumhaften Tag – komplett allein – an einem Traumstrand, in einer Traumlagune. Es war unbeschreiblich schön und ich war den kompletten Tag im Wasser … und kam leider als „Krebs“ hinaus ;-(

 

Am Nachmittag lief ich am Strand entlang bis zum nächsten Resort, wo Jo, der Bootsmann, bei einer Hochzeit am Strand Kirchenlieder sang und mich nach der Trauung wieder mit auf die gegenüberliegende Insel nahm. Die Hochzeit war schön … allerdings war das Paar ganz allein da … ohne Familie und Freunde … was es für mich wiederum etwas traurig machte. Nun gut. Auf alle Fälle hatten sie eine sehr stressfreie Variante gewählt und durften über tropische Blüten aus Fanny´s Garten (von dem Baum vor meiner Hütte) zum Strand schreiten J

 

Den Abend wurden Joan, eine Australierin, und ich von Jimmy (dem „Mädchen für alles“ bei O&F´s) zum Kava eingeladen. Mit Taschenlampen bewaffnet gingen wir eine Viertelstunde durch das Gebüsch bis wir vor einem Haus standen … dem Haus von Jo. Eine große, fensterlose Hütte. Auf der Veranda saßen bereits 8 Männer und Jo´s Tochter und bereiteten den speziellen Trank in einer großen Schale vor. Alles spielte sich auf dem Boden ab. Wir setzten uns dazu. Glücklicherweise hatte ich im Beachhouse genauestens gelernt, wie man – im Falle einer Einladung – vorzugehen hatte. Es gab eine ganz genaue Regel, wer den Kava ausschenken durfte, und wie er zu trinken war. Die nach Erde schmeckenden Flüssigkeit wurde mit einer halbförmig ausgehöhlten Kokusnuß aus der großen Schale geschöpft und nacheinander jedem einzelnen gereicht … wenn man an der Reihe war, klatschte man in die Hände, sagte „Bula“ (Hallo auf Fidschi), trank und bedankte sich mit einem Fidschi-Danke „Vinaka“. Die anderen klatschen dann dreimal … bei viermaligen Klatschen war die Zeremonie vorüber.

Diesen Abend bei Jo allerdings schien es kein Ende zu geben … wir tranken über drei Stunden an und ich stellte definitiv meinen Kava-Rekord auf J

Nachdem der Kava alle war, ging es mit Bier und Rotwein weiter. Auch hier wurde wieder geteilt. Die Fidschis würden nicht jeder eine Dose nehmen, sondern man füllt einen Schluck in ein Glas und reicht es weiter … es wird getrunken, nachgefüllt, weitergereicht. Eigentlich ein schöner Brauch, aber bei uns aufgrund der vielzähligen Hygienebestimmungen sicher nicht möglich.

Es war ein toller Abend, wir machten zum Abschluss sogar noch ein Foto mit dem grünen Band und ich musste allen hoch-und-heilig versprechen, dass ich es auf alle Fälle auf die Insel schickte. Nach so einer herzlichen Aufnahme in den Familienkreis ist es das Mindeste, was ich zurückgeben kann. Es war toll!

 

Heute früh bin ich dann mit Jo zur Naculainsel gefahren. Das Meer war ziemlich ungestüm und ich hoffte in dem doch schon etwas älteren Boot am anderen Ufer anzukommen. Das Wasser ließ an mir und meinem Rucksack kaum eine trockene Stelle und so kam ich salzig-nass in der Oarsmann Bay Lodge an … dem Ort, von wo aus ich gerade schreibe.

 

 

Meine letzten Tage in der Oarsmann Bay Lodge waren entspannt und wunderschön. Ich habe viel gelesen, geschnorchelt und lange Strandspaziergänge gemacht.

 

Damit endete meine Zeit im Paradies. Ich habe es genossen und herrlich entspannt. Jetzt geht die Reise weiter … zurück in die westliche Welt, nach Amerika!

 

Danke für die wunderschönen Momente Fidschi! Ich komme ganz bestimmt wieder!

 

Alles Liebe
Eva

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