Banos - mein kleines Paradies

Hallo Ihr Lieben,

da ich in den letzten Wochen so schreibfaul war und Euch nur mit meinen Fotos (hoffentlich) erfreut habe, durchblaettere ich gerade mein Tagebuch, um nach den Seiten von Banos in Ekuador zu suchen. Um diesen Ort und die mit ihm verbundenen Erlebnisse detailliert zu beschreiben, braeuchte ich die ganze Nacht ... so versuche ich mich kurz zu fassen.

Nach Galapagos ging unsere Reise direkt weiter nach Banos. Wir fuhren direkt vom Flughafen zum Busterminal, kauften in einem heillosen Durcheinander (ueblich an suedamerikanischen Busbahnhoefen) ein Ticket fuer einen Direktbus nach Banos. Warum ein Direktbus fuer eine Strecke von 3h ueber 4,5h braucht und dabei gefuehlte 200 Mal anhaelt, damit einer der Crew lautstark saemtliche Umherstehenden fuer seinen Bus anwerben kann, ist mir unklar. Wahrscheinlich wollten sich Busfahrer und Busschaffner einen Groschen hinzuverdienen. Dies war jedenfalls kein Direktbus!!

In Banos angekommen regnete es in Stroemen, aber wir haben gluecklicherweise gleich ein super Hostal gefunden, wo wir uns so wohl gefuehlt haben, dass wir anstatt 3 geplanten Naechten 6 Naechte blieben. Christian, ein Deutscher, der das Hostel vor mehr als  20 Jahren aufgebaut hat, bot uns nicht nur tolle Zimmer und ein tolles Fruehstueck, sondern auch fantastische Touren ... aber dazu spaeter.

An unserem ersten Tag in Banos regnete es in Stroemen. Wir wollten unsere geplante Fahrradtour allerdings nicht verschieben und zogen uns wasserfest an (Regenjacke  & - hose). Daheim waere ich im Leben bei so einem "Sau-Wetter" nicht vor die Tuer gegangen, aber hier gehoerte der sich entleerende Himmel mit zum Paket und zum Erlebnis dazu. Auch dass unsere Mountainbikes keine Schutzbleche hatten und sich somit die aufgeweichten Strassenbelaege in unserem Gesicht und auf unseren kompletten Hinterseiten abzeichnen wuerden, stoerte uns wenig.
Die Strecke durch wunderschoene Landschaften - vorbei an Wasserfaellen, Schluchten und gemuetlichen Doerfern - gen Dschungel - war einzigartig.  Statt der anfangs ertraeumten 60km, dann der geplanten 40km, schafften wir zwar nur 20km ... aber die 5h waren gut investiert und die Rueckfahrt auf einem Laster ein guter Abschluss.

Am darauffolgenden Tag regnete es noch immer, so dass wir Zeit zum Relaxen und zur weiteren Reisegestaltung hatten.
Insgesamt nimmt insbesondere letzteres viel Zeit in Anspruch. Da ich vor der Reise nur die Laender und grobe Routen bestimmt habe, ist die gesamte Detailplanung inkl. Hostalsuche vor Ort erforderlich. Dies hat viele Vorteile und ich wuerde es immer wieder so machen, aber es nimmt eben auch manchmal wertvolle Reisezeit in Anspruch, oder eben Zeit, die man  mal Ausspannen koennte. Die Flexibilitaet und die dadurch gewonnene Freiheit ist hingegen wahnsinnig wertvoll, schon oefter habe ich geplante Strecken umorganisiert, weil die Berichte anderer Reisender bessere Erlebnisse versprachen ... und gluecklicherweise habe ich bisher mit dieser Vorgehensweise immer Glueck gehabt.

Am dritten Tag war wieder ein Erlebnis angesagt  ..  wir wollten mit Christian und zwei Hollaendern aus unserem Hostal den hoechsten Vulkan Ecuadors besteigen ... naja ... wir wollten ziemlich weit hoch fahren, um dann noch 200m Hoehenmeter zu laufen. Die Fahrt dorthin war bereits erlebnisreich. Abgesehen von Christians Fahrkuensten, die mir den Schweiss auf die Stirn trieben (ich mich aber zurueckhielt),  durften wir eine tolle Natur erleben und viele kleine Bergdoerfer und heisse Quellen bewundern. Waehrend es in Banos auf 1.800m Hoehe recht mild war, sah es auf auf dem Vulkan - nahe der Spitze -  schon anders aus. Wir fuhren mit dem Gelaendewagen auf fast 5.000m und wollten dann bis 5.200m wandern (insgesamt ist der Vulkan 6.310m hoch). Hier oben war alles schneeweiss und wir stiefelten mit Sauerstoffflaschen, unseren Wanderschuhen und eingepackt in dicken Jacken, Handschuhen und Muetzen durch den Schnee. Ich habe mich so auf die Wanderung gefreut, allerdings liess mich mein Koerper aufgrund der Hoehe nach gut einer Viertelstunde bereits im Stich ...  starke Kopfschmerzen, Schwindel, schwere Beine und Arme, Erschoepfung ... so dass ich umkehren musste. Im Auto wartete ich - Sauerstoff inhalierend - auf die anderen, die kurz nach mir ebenso den Weg zurueck suchten.
Trotz der kleinen koerperlichen Niederlage ein Erlebnis.

Dass die Umgebung Banos sehr, sehr vielfaeltig ist, sollten wir am naechsten Tag erleben. Nur einen Tag nach unserem Vulkanbesuch ging es in den Dschungel. Wieder mit der gleichen Truppe, weil wir uns super verstanden und am Vortag bereits Traenen gelacht haben. Wir fuhren in rasantem Tempo zuerst nach Puyo, wo wir  den Parque Etnobotanico besuchten. Hier gab uns ein mit einer Indianerin verheirateter Amerikaner einen sehr guten Ueberblick ueber die verschiedenen hier im Dschungel lebenden Volksstaemme und erklaerte uns verschiedene Pflanzen und deren medizinischen Wirkung.  Es war super interessant und nach den Behandlungserfolgen, die dieses ungleiche Paar aufzuweisen hat, habe ich mir vorsorglich die Adresse  aufgeschrieben ... sollte ich irgendwann bei einem medizinischen Fall nicht mehr weiter wissen, werde ich es mit der Naturmedizin der Indianer versuchen.        
Wir fuehlten uns schon im Dschungel, wurden aber bei der Weiterfahrt eines besseren belehrt. Jetzt ging es erst richtig los. Wir verliessen die "normale" Strasse und fuhren auf etwas, was vielleicht in 2 Jahren als eine Strasse ekuadorianischen Standards bezeichet werden kann. Es wurden einfach nur ein paar Baeume gefaellt und erste Steine aufgeschuettet.
Dank des 4*4 kamen wir voran, langsam, aber einigermassen sicher ... sicher, wenn man davon absieht, dass Beulen an den Koepfen vom permanenten Hochhuepfen im Auto aufgrund der kontinuierlichen Schlaege nicht mitzaehlen.
Am Ende der Holperfahrt ... die ich ohne Reisetabletten ueberstanden habe ... obwohl dies schlimmer als die Galapagos-Schifffahrt war ... wanderten wir durch die Wildness, schlugen uns unseren Weg und kamen verkratzt und verschwitzt an einem mit Regenbogen verzierten Wasserfall an. Ich fuehlte mich auf dieser Wanderung teilweise wie ein spanischer Eroberer und freute mich auf das kuehle Nass am Ende unserer Wanderung. Dass wir einen anderen Weg zurueck waehlten und auch noch eine Lehmwand hochklettern mussten, war nicht abzusehen ... am wirklichen Ende gab es kein Abkuehlung, nur die Befreiung aus den ausgeliehenen Gummistiefeln, die nicht nur einmal mit  Flusswasser voll gelaufen waren und somit bei jedem Schritt quietschten.
Eine anschliessende Fahrt  in einem Einbaum - flussabwaerts - war  nach den Anstrengungen entspannend und wir beobachteten am Ufer spielende Kinder, waehrend wir dem Sonnenuntergang entgegen fuhren.

Beim abendlichen Dinner trafen wir dann Christian und Susi aus meiner Sprachschule in Quito und beim anschliessenden Tanzen Sergio von unserer Galapagos-Tour. Die Welt ist so klein :-)
 
Wir verabschiedeten uns von der Stadt mit einem entspannten letzten Tag in der Innenstadt von Banos. Es war Sonntag und die Menschen machten sich ausgehfein und bevoelkerten die Stadt, um sich zu unterhalten, den Saengern an den verschiedenen Strassenecken zu lauschen, in die Kirche zu gehen oder einfach nur im Park den Kindern beim Spielen zuzusehen. Wir setzten uns dazu ... wechselten ein paar Mal die Bank und sogen die Stimmung in uns auf. Von Touristen, die wahrscheinlich alle irgendwelche Touren machten, keine Spur ... ein sehr schoener Nachmittag ... von dem Regen der ersten Tage keine Spur, die Sonne strahlte ... wir verabschiedeten uns.

 

Danke Banos - mein kleines Paradies! Es war superschoen bei Dir!

Alles Liebe
Eure Eva

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Kommentare: 9
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