Galapagos - Paradies auf Erden

Hallo Ihr Lieben,

 

lang ist es her, dass ich die letzten Zeilen an Euch gesendet habe. Seitdem ist unglaublich viel passiert und ich weiss gar nicht, wo ich meinen Bericht anfangen soll.

Ich werde in diesem Blog nur von meinen Erlebnissen in Galapagos berichten, da die daran anschliessenden Eindruecke so ganz anders und nicht damit vergleichbar sind.

 

Aber nun der Reihe nach ... vor drei Wochen habe ich Besuch aus Deutschland bekommen, Frank flog um die halbe Welt, um mit mir fuer drei Wochen die Schoenheiten der Anden und der Galapagos-Inseln zu bewundern. Wir verbrachten zwei Tage in Quito, buchten eine Last-Minute-Reise nach Galapagos und flogen zwei Tage spaeter ins 1.000 km westlich gelegene Paradies. 

  

Diesen „Ausflug“ wollte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen, auch wenn mich diese Woche (trotz Last-Minute-Angebot) einen grossen Teil des Reisebudgets gekostet hat. Wir buchten eine 5-taegige Kreuzfahrt auf einem Katamaran und genossen (und litten ... aber dazu spaeter) die naechsten Tage und Naechte mit 10 anderen Mitreisenden. Aufgrund der Wirtschaftskrise und der Schweinegrippe sind die Boote vergleichsweise guenstig, so dass wir uns ein Boot der Luxusklasse gegoennt haben.

 

Dies stellte sich dann auch als sehr weise heraus, da ich die anfaengliche Seekrankheit nicht auf einem Kahn der Economyklasse ertragen haette wollen.

Seekrankheit? Die ersten Stunden konnten wir die Natur kaum geniessen, da wir mit unserem Uebelkeitsgefuehl zu kaempfen hatten. Die Tabletten, die die gesamte Mannschaft dann aber bis zum Ende alle vier Stunden (auch nachts) zu sich nahm, verhinderten Schlimmeres. Normalerweise bin ich bei so etwas nicht sehr empfindlich, aber wenn man nachts im Bett die Anschnallgurte sucht, um aufgrund der hohen See nicht aus dem Bett zu fallen, dann spielt auch mein Magen verrueckt.

 

Soweit zu den Begleiterscheinungen ... jetzt zu dem, was wir gesehen, aber kaum zu glauben gewagt haben ... eine paradiesische Natur, ein Land vor unserer Zeit, eine Welt der Tiere, in der wir – die Menschen – zu Gast waren. Es war unbeschreiblich! Hierfuer gibt es keine Worte!!!

 

Wir besuchten viele unterschiedliche Inseln und dachten jedesmal in einer anderen Welt zu sein. Dieses Areal ist viel groesser als ich vorher annahm. Die Entfernungen zwischen den einzelnen Inseln sind gross, so dass wir in der Nacht meist 12 Stunden auf hoher See ein neues Ziel ansteuerten. Neben zahlreichen Landgaengen gehoerten mehrere Schnorchelausfluege zu unserem Tagespensum. So lernten wir nicht nur die hier einzigartige Tierwelt am Land, sondern auch unter Wasser kennen. Das absolut faszinierende in Galapagos ist die Tatsache, dass die Tiere keine Scheu vor den Menschen haben. 

 

So suchten u.a. Seeloewen Kontakt, um zu spielen - an Land und unter Wasser - und riesige Wasserschildkroeten schwammen, nein schwebten, eine Handbreit entfernt mit uns durch das Meer. Insbesondere die Unterwasserwelt war beeindruckend - nicht nur bei der Wasserschildkroete habe ich vor lauter Faszination fast das Atmen vergessen, auch bei den Haien und den Rochen blieb mir fast das Herz stehen. Wenn ich im Oktober wie geplant meinen Tauchschein in Thailand mache, muss ich zusehen, dass ich an diesen Ort zurueckkehre - irgendwann - um noch tiefer vorzudringen in diese vorzeitliche Unterwasserwelt. 

 

 Neben der Meereswelt mit ihren grossen Schildkroten, Seeloewen, Haien, vielen bunten Fischen, Walen, Delfinen usw. waren auch die mondaehnlichen Lavalandschaften beeindruckend.

Galapagos hat viele Vulkane, die im Laufe der Jahre eine beeindruckende Karglandschaft geformt haben, die anderswo so nicht zu sehen ist. Interessanterweise haben sich in diesen Steinebenen wie ein Wunder vereinzelnd kleine Oasen gebildet, wo man pinkfarbene Flamingos in, mit sattem Gruen umrandeten, klaren Seen fischen sehen kann.

Beim Wandern begegnet einem vieles Faszinierendes. So muss man in Galapagos immer Acht auf Legunane geben. Es gibt sie in Galapagos in verschiedenen Farben, aber die haeufigste Form der dunkel-, fast schwarz-farbenen Tiere uebersieht man leicht. Es sei denn sie liegen wie so oft in mehreren Schichten uebereinander und waermen ihre Koerper nach dem Meeresbad kollektiv in der Sonne. Diese Tiere sind huebsch und haesslich zugleich - auf jeden Fall einzigartig!

 

Wenn ich alle Tiere, Planzen und Vegetationen aufzaehlen wuerde, die es nur in diesem Archipel gibt, wuerde ich wahrscheinlich noch bis morgen hier sitzen. Darum moechte ich es bei den oben genannten belassen. In den Impressionen seht Ihr noch einiges mehr von diesem beeindruckenden Naturschauspiel.

 

Nach der 5taegigen Kreuzfahrt hiess es noch 2 Tage ausspannen und den Koerper wieder an festen Untergrund zu gewoehnen. Wir verweilten in Puerto Ayora, dem groessten Ort der Inselgruppe und Hafenstadt von einer der fuenf besiedelten Inseln des Archipels. Die Froehlichkeit und Entspanntheit der Menschen war auffaellig und ein abendlicher Kirchenbesuch in einer einfachen Hafenkirche wurde zu einem unvergesslichen Erlebnis mit viel froehlicher Musik, Lachen und Umarmungen mit Unbekannten.

 

Ich habe gelernt, dass das Paradies mehrere Gesichter hat. Galapagos ist eines davon. Es hat mich sehr beeindruckt und ich bin mir sicher, es eines Tages wiederzusehen.

 

Natuerliche Gruesse

Eure Eva

 

 

Mehr Infos ueber die Geschichte, Flora und Fauna der Galapagos-Inseln findet Ihr hier.

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Kommentare: 4
  • #1

    handan (Freitag, 24 Juli 2009 18:22)

    ....wundervoll, wundervoll, wundervoll, bis auf die überlkeit natürlich. have fun meine kleine

  • #2

    handan (Freitag, 24 Juli 2009 18:26)

    ...hab gerade die geschichte über die galapagos-inseln gelesen. hey, bei deiner weltreise wird man sogar aus der ferne schlau. toller bericht - danke!

  • #3

    Sarah (Dienstag, 28 Juli 2009)

    schwesterlein, ich muss dich tadeln...nachdem du eine wissenschaftliche ausbildung genießen durftest, ist das Hinweisen auf eine Wikipedia Seite fast strafbar...;) aber ansonsten stimme ich dir zu - deine galapagos BILDER sagen alles... ohne WORTE....traumhaft!

  • #4

    Anita (Dienstag, 04 August 2009 22:23)

    Einfach nur schön... Bin in Gedanken bei Dir und wollte auf diesem Weg einfach mal wieder ein "Lebenszeichen" aus München senden. Hier hat sich nichts verändert, außer dass es unbeständig wie im April ist ... Was soll ich sagen: Du hast ALLES richtig gemacht!!!