Weltreise in Berlin

Meine erste Weltreise habe ich hinter mir. Ich war in Indien, Thailand, Kambodscha, Laos, Vietnam und Singapur. Es war interessant und anstrengend zugleich ... insbesondere der Berliner Verkehr.

 

Wer nicht viel Zeit hat und dennoch unterschiedliche Kulturen und Menschen kennenlernen möchte, der begebe sich auf Visa-Tour in unserer Hauptstadt. In den letzten Tagen war ich in den oben genannten Botschaften, um mir Visa für den ab Herbst anstehenden Asien-Besuch zu besorgen. Glücklicherweise sind die anderen Länder weniger kompliziert, da ich ansonsten wahrscheinlich nicht nur 3 Wochen länger für die Vorbereitung gebraucht hätte, sondern weil meine Reisekasse schon vor Abreise aufgrund der hohen Visagebühren ziemlich dezimiert worden wäre.

 

Da leider alle Botschaften in Berlin an den Peripherien aller möglichen Himmelsrichtungen liegen, waren die Wege lang .. außerdem musste ich trotz 30 EUR Expresszuschlag überall zweimal hinfahren, anstehen und warten, da ein Visum immer einen Stempel des Botschafters braucht und der leider nie anwesend war, wenn ich in da war. In dieser Zeit habe ich bereits einiges über die  jeweiligen Länder gelernt. Hilfsbereitschaft, Flexibilität, Regeltreue, ...

 

Unkompliziert und äußerst professionell waren Indien, Singapur und Thailand. Hier wehte ein leicht exotischer Wind, aber der deutsche Einfluss war dennoch spürbar. Ganz anderes war dies in der kambodschanischen und vietnamesischen Botschaft. Hier trat man durch die Tür und war in einer anderen Welt.

In den Räumlichkeiten von Kambodscha herrschte Chaos pur. Ich gehe davon aus, dass Kundenverkehr hier eher selten ist. Bis ein Stuhl für mich gefunden war, verging einige Zeit. Aber dafür kümmerten sich um mein Wohlergehen dann 3 ältere Herren mit soviel Elan, dass ich mich in dem Durcheinander sehr bald aufgehoben fühlte. Ich verlies die Botschaft nicht nur mit meinem Visum, sondern auch mit einer Tüte voller Informationsmaterialien und der Visitenkarte des Botschafter-Sekretärs, den ich bei Fragen jederzeit anrufen kann.

 

Die vietnamesischen Botschaft war anders. Der Warteraum glich dem einer Bahnhofshalle und die Bilder an den Wänden waren definitiv für eine asiatische Zielgruppe bestimmt. Gut, dass meine Reiseführer die Schönheiten des Landes für den westlichen Betrachter zeigen und mich somit schon vor dem Botschaftsbesuch  von der Reise überzeugt haben. Abgesehen von der Tatsache, dass ich wie bei den anderen Botschaften auch zweimal anreisen musste, die nette Dame hinter der Plastikscheibe meinen Antrag leider vergessen hatte und ich somit nochmal 2,5h extra warten musste, das Visum doppelt so teuer war wie die anderen und ich einen genauen Reisezeitraum angeben musste, obwohl ich den aufgrund meiner flexiblen Reiseplanung noch gar nicht kenne, hat dann aber doch alles geklappt.

 

Ich habe jetzt viele bunte Aufkleber in meinem Reisepass und er ist neben seiner eigentlichen Funktion noch mal mehr in seiner Wertigkeit gestiegen :-)

 

Alles Liebe

Eva

Kommentar schreiben

Kommentare: 0